grüner Rüsselant

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Martin hat mir angeboten am Samstag Nachmittag mit mir gemeinsam unseren Brunnen herzurichten, damit wir ihn nutzen können. Ich habe schon mal die Pumpe abgebaut und das Rohr rausgeholt.
Wir messen dann nochmal mit einem langen Haselnussstock, wo das Wasser anfängt, und um wie viel wir verlängern wollen.

An dieses Rohr, das an der Schwengelpumpe in unseren Brunnen führt, flansche ich mit Martin noch ein Stück an.
Martin hat den Großteil eines Baumarktes bei sich daheim. Rohre in diversen Durchmessern, Muffen, Gewindeschneider, Hanf, Dichtpaste, Flex usw.

Ein Gewinde in so ein 5/4 Rohr zu schneiden macht was her. Da ist es durchaus von Vorteil, den langen Hebel vom Gewindeschneider mit ordentlich Gewicht bewegen zu können.

Damit das Rohr nicht im Schlamm unten am Boden vom Brunnen steckt, räumen wir den Brunnen aus. Wir haben ihn mit der Saugpumpe von Martin ausgepumpt, mit dem Staubsauger die alte Luft rausgesaugt. Dann haben wir eine 3m lange Leiter in den Brunnen gestellt, ich bin runter geklettert und Martin hat die Leiter hochgezogen und das Seil mit Eimer und Schaufel runter gelassen. So hatte ich unten Platz zu arbeiten. Ganz unten sind Holzbalken im Viereck gelegt, darüber Backsteine und erst oben die Betonrohre.

Das hier waren die merkwürdigsten Teile, die ich aus dem trüben Wasser gefischt habe ...

Ich habe noch 4 provisorische Dichtungen eingebaut. Und dann konnte ich das erste Mal richtig selber Wasser aus dem eigenen Brunnen pumpen.
Seit dem haben wir einen grünen Rüsselant bei uns daheim.

Die Klarsichtfolie war noch vom Umzug vorhanden und dichtet en Übergang von der Pumpe an das Rohr ab.
Ein zurecht geschnitterner Tetrapack ist oben am Ausgang senkrechten Rohres im Übergang zum Ausleger verbaut.
Die Klarsichtfolie habe ich durch ein Stück (gefundenes) Neopren ersetzt, die ich zwischen die beiden senkrechten Rohre eingebaut habe.
Und die Dichtung vom Kolben habe ich erst mal mit Klebeband und einem Stück Fahrradschlauch improvisiert.
Nach vielen erfolglosen Versuchen habe ich dann mal geschaut, wie so eine Dichtung aussieht, die mensch kaufen kann. Und beim Wimberger in Frontenhausen hängen die einfach an der Wand und brauchen nicht mal bestellt werden.

Der Verkäufer hat mir schon beim Kaufen der Lederdichtung gesagt, dass ich den Kolben heiß machen muss, um ihn aufschrauben zu können. Oder mal versuchen in Öl einzulegen.
Ich habe es erst mal mit Einweichen in WD40 probiert. Half nicht. Dann bin ich mit dem Teil zu Martin und habe gefragt, ob ich mal seinen Schraubstock benutzen dürfte ...
Klar, aber er hätte da eine bessere Methode ... klemmt das Teil in den Schraubstock
und nimmt sein Schweißgerät und bringt das Teil zum Rotglühen. Mit der ganz großen Rohrzange lässt sich das Teil wunderbar einfach aufschrauben.
Was hätte ich mir damit einen abgewürgt und es doch nicht geschafft ...

Ein weiteres Mal Danke Martin.